Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (2024)

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Per Definition sind Lagerkennzahlen messbare Werte, die berechnet werden können und eine Aussage über die Qualität und Effektivität eines Lagers machen. Oft sind dabei Kompromisse zu treffen, wie beispielsweise geringe Lagerkosten und gute Produktverfügbarkeit, da sich diese beiden Ziele gegenseitig widersprechen.

Kennzahlen haben deshalb hauptsächlich Vorteile: Sie können nicht nur die Leistung im Lager steigern, es können gleichzeitig auch die Bestände optimiert und sogar die Bestellvorgänge verbessert werden. Dabei ist es wichtig sich auf die für das jeweilige Unternehmen relevanten Kennzahlen zu beziehen und branchenspezifische Standards zu setzen. Deshalb soll es hier um die wichtigsten Kennzahlen rund um den Lagerbestand gehen.

Aufgaben von Lagerkennzahlen

Lagerkennzahlen haben vor allem die Aufgabe, sowohl positive als auch negative Veränderungen von lagerbezogenen Zielen erkennbar zu machen. Dadurch können fehlerhafte Prozesse leichter identifiziert und behoben werden. Des Weiteren haben Kennzahlen die Aufgabe, Prognosen über Dinge wie zukünftige Bestellmengen, Lagerzeiten oder Lagerkosten zu geben. Gleichzeitig können Kennzahlen als direkte Ziele für Mitarbeiter verwendet werden und somit die Moral steigern.

Kennzahlen im Überblick

Im Folgenden gibt es eine kurze Auflistung der wichtigsten Kennzahlen im Bereich Lagerbestand:

  1. Lagerumschlagshäufigkeit:
    Die Lagerumschlagshäufigkeit gibt Ihnen an, wie häufig Sie den Bestand Ihres Lagers innerhalb einer bestimmten Zeit umschlagen. Das hilft beispielsweise Lieferanten, um zu überprüfen wie gut sie einen Artikel auf Lager haben müssen. Denn wenn eine Artikelgruppe einen exorbitant hohen Umschlag hat, ist dies ein Zeichen den Artikel öfter zu bestellen. Umgekehrt ist ein enorm niedriger Umschlag ein Zeichen dafür, dass man einen Überbestand hat. Berechnet wird die Lagerumschlagshäufigkeit mit folgender Formel:
  2. Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (1)

    Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (2)

    Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz / Ø Lagerbestand zu Einstandspreisen

    Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz / Ø Lagerbestand zu Einstandspreisen
  3. Durchschnittlicher Lagerbestand:
    Der durchschnittliche Lagerbestand sagt aus, wie hoch die Bestände im Laufe eines Geschäftsjahres sind. Er kann deshalb als Wert- oder Mengengröße berechnet werden.
    Berechnet wird dies mit der folgenden Formel:
  4. Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (3)

    Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (4)

    Ø Lagerbestand = (Jahresanfangsbestand + 12 Monatsbestände) / 13

    Ø Lagerbestand = (Jahresanfangsbestand + 12 Monatsbestände) / 13
  5. Kapitalbindung:
    Die Kapitalbindung gibt an, wie viele nicht liquide – also nicht „flüssige“ – Vermögensgegenstände ein Unternehmen besitzt. Ein Beispiel dafür sind Autos, Maschinen oder Computer.
  6. Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (5)

    Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (6)

    Kapitalbindung = Ø Lagerbestand * (Beschaffungskosten / Menge)

    Kapitalbindung = Ø Lagerbestand * (Beschaffungskosten / Menge)
  7. Durchschnittliche Lagerdauer:
    Die durchschnittliche Lagerdauer gibt an, wie die aktuelle Situation der Kapitalbildung im Lager ist, denn sie erteilt Auskunft darüber, wie lange die Bestände und dementsprechend auch das dafür benötigte Kapital durchschnittlich im Lager gebunden sind. Generell kann man sagen: Je Länger die Lagerdauer eines Produktes, desto schlechter, da Lagerdauer immer mit Kosten verbunden ist.
    Berechnet wird dies mit der folgenden Formel:
  8. Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (7)

    Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (8)

    Ø Lagerdauer = (360 Tage * Ø Lagerbestand) / Verbrauch pro Jahr

    Ø Lagerdauer = (360 Tage * Ø Lagerbestand) / Verbrauch pro Jahr
  9. Lagerzinsen:
    Die Lagerzinsen geben an, wie viel Prozent Zinsen durch das im durchschnittlichen Lagerbestand gebundene Kapital während der durchschnittlichen Lagerdauer kostet.
    Berechnet wird dies mit der folgenden Formel:
  10. Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (9)

    Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (10)

    Lagerzinsen = (Ø Lagerdauer * Lagerzinssatz) / 100

    Lagerzinsen = (Ø Lagerdauer * Lagerzinssatz) / 100
Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier (2024)

FAQs

Die wichtigsten Lagerkennzahlen als Übersicht finden Sie hier? ›

Lagerkennzahlen sind messbare Werte, die die Qualität und Effektivität eines Lagers wiedergeben. Zu den wichtigsten Kennzahlen der Logistik gehören u.a. die Lagerumschlagshäufigkeit, der durchschnittliche Lagerbestand, die Kapitalbindung, Lagerzinsen oder die durchschnittliche Lagerdauer.

Was gibt es für Lagerkennzahlen? ›

Lagerkennzahlen sind messbare Werte, die die Qualität und Effektivität eines Lagers wiedergeben. Zu den wichtigsten Kennzahlen der Logistik gehören u.a. die Lagerumschlagshäufigkeit, der durchschnittliche Lagerbestand, die Kapitalbindung, Lagerzinsen oder die durchschnittliche Lagerdauer.

Wie lauten die Formeln für die Lagerkennziffern? ›

Kennzahlen im Überblick
  • Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz / Ø Lagerbestand zu Einstandspreisen.
  • Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz / Ø Lagerbestand zu Einstandspreisen.
  • Ø Lagerbestand = (Jahresanfangsbestand + 12 Monatsbestände) / 13.
  • Ø Lagerbestand = (Jahresanfangsbestand + 12 Monatsbestände) / 13.

Was ist der Wareneinsatz Lagerkennzahlen? ›

Wareneinsatz. An der Kennzahl zum Wareneinsatz lässt sich zum einen der Wert von Waren ablesen, die von einem Unternehmen verkauft oder weiterverarbeitet worden sind. Zum anderen dient diese Kennzahl dazu, die Lagerumschlagshäufigkeit zu ermitteln.

Welche 5 Funktionen kann die Lagerhaltung in einem Unternehmen dienen? ›

Die Funktionen der Lagerhaltung
  • Bereitstellungsfunktion. Über die Bereitstellungsfunktion kann die Materialversorgung für die laufende Produktion sichergestellt werden. ...
  • Sicherungsfunktion. ...
  • Spekulationsfunktion. ...
  • Veredelungsfunktion. ...
  • Darbietungsfunktion. ...
  • Entsorgungsfunktion.
Jul 20, 2022

Welche Lagerkennzahlen erleichtern die Planung eines Lagers? ›

Die folgenden Lagerkennzahlen eignen sich am besten für die Überwachung der Logistikleistung:
  • Effizienz beim Wareneingang. ...
  • Belegung der Laderampen. ...
  • Umschlagshäufigkeit des Bestands. ...
  • Fehlbestandsrate. ...
  • Genauigkeit bei der Kommissionierung. ...
  • Rate der ausstehenden Aufträge. ...
  • „Days on hand“ ...
  • Kosten pro Auftrag.
Jul 27, 2022

Warum berechnet man Lagerkennzahlen? ›

Lagerkennzahlen geben Aufschluss über die Auslastung eines Lagers und dienen somit dem Lagermanager als Instrument, um den aktuellen Stand des Lagers zu bestimmen. Es gibt verschiedene Arten von Kennzahlen, doch hier soll es um die drei wichtigsten gehen: Bestandsdichte, Auslastungsquote und Umschlagshäufigkeit.

Was bringen Lagerkennzahlen? ›

Lagerkennzahlen sind wichtige Indikatoren, die den Erfolg und die Effizienz von Lager- und Logistikprozessen innerhalb eines Einzelhandels- oder E-Commerce-Unternehmens messen. Sie helfen dabei, die Leistung des Lagers zu bewerten, Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungspotenziale zu erkennen.

Wie ermittelt man den Lagerwert? ›

Lagerwert, auch als Bestandswert bezeichnet, ist der Gesamtwert der Waren, die ein Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Lager hat. Er wird berechnet, indem man die Anzahl der einzelnen Artikel mit ihrem jeweiligen Einkaufspreis multipliziert und die Ergebnisse für alle Artikel im Lager zusammenaddiert.

Wann ist ein Lager voll? ›

Wann ist das Lager voll? Um die eingehenden Waren problemlos entgegennehmen und an der richtigen Stelle platzieren zu können, ist ein Füllungsgrad von 80-85% ideal.

Was ist ein Lager wert? ›

Kennzahlen aus der Logistik

Der Lagerbestand bzw. Lagerwert gibt die Warenbestandsmenge (in Mengeneinheiten (ME), Stück, Kilogramm, Liter etc.) bzw. den Warenbestandswert (in Geldeinheiten EURO (EUR)) im Lager an einem bestimmten Stichtag wieder, während der durchschnittliche Lagerbestand bzw.

Was ist unter der Lagerdauer zu verstehen? ›

Kennzahl für die Zeit, die eine Ware oder ein Material von der Einlagerung bis zur Entnahme durchschnittlich im Lager bleibt. a) Produktionsbedingte Lagerdauer ist Teil der Produktionszeit, z.B. in der Papier- und Lebensmittelindustrie.

Wie berechnet man die Reichweite aus? ›

Die Lagerreichweite lässt sich berechnen, indem man den aktuellen Lagerbestand durch den durchschnittlichen Tagesabsatz teilt. Das Ergebnis gibt an, wie viele Tage das Lager bei gleichbleibendem Absatz noch ausreicht.

Wie berechnet man die durchschnittliche Lagerdauer? ›

Lagerdauer: Formel zur Berechnung

Ø Lagerdauer = Berechnungszeitraum * Ø Lagerbestand / Verbrauch im Berechnungszeitraum. Oft nimmt man ein Jahr als Berechnungszeitraum, somit erhalten wir zur Berechnung der Lagerdauer die Formel: Ø Lagerdauer = 365 Tage * Ø Lagerbestand / Jahresverbrauch.

Wie berechnet man die Lagerreichweite? ›

Durchschnittliche Lagerreichweite = Durchschnittlicher Bestand im Lager / Tagesverkauf oder Tagesverbrauch.

Welche Funktionen gibt es im Lager? ›

Die Funktionen des Lagers
  • Annahme aller Produkte aus den Tätigkeitsbereichen des Unternehmens.
  • Durchführung einer unmittelbaren Qualitätskontrolle.
  • Kontrolle und Inventurverzeichnis der eingelagerten Produkte.
  • Korrekte Lagerung der Waren.
  • Zusammenstellung von Aufträgen.
  • Zeitnaher Versand der Bestellungen.

Was ist ein guter Lagerumschlag? ›

Was “gut” bei einem Lagerumschlag ist, hängt davon ab, was Sie verkaufen und in welcher Branche Sie tätig sind. Der allgemeine Richtwert ist, dass “gut” zwischen 4 und 6 liegt.

Was für Lager gibt es? ›

Es gibt verschiedene Lagerarten, die sich in ihrer Funktionalität, Standorten, Bauarten und Techniken unterscheiden. Sechs wichtige Lagerarten sind Zwischen- oder Pufferlager, Distributionslager, Umschlagslager, Beschaffungslager, Kommissionslager oder Vorratslager.

Was gehört zur Lagerhaltung? ›

Lagerhaltung beschreibt die Aufbewahrung von Waren. Die dazugehörige Lagerverwaltung bildet einen wichtigen Teilbereich der Warenwirtschaft. Die Aufgaben im Lager unterteilen sich in Warenannahme, der Lagerung und der Auslieferung der Waren.

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Author: Jamar Nader

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