MP3, AAC, FLAC, WAV und Co. – die wichtigsten Audioformate (2024)

MP3 eine deutsche Erfindung? Stimmt tatsächlich: Das weltweit bekannteste digitale Audioformat wurde in Deutschland entwickelt. Das 1987 patentierte Kompressionsverfahren trug maßgeblich zur massenhaften Verbreitung von Musik über das noch junge Internet bei. Allerdings gab und gibt es noch viele andere Audioformate. Manche von ihnen sind – anders als MP3 – sogar verlustfrei.

Der Beginn des MP3-Zeitalters

Bereits Anfang der 1980er-Jahre begann das Fraunhofer-Institut in Erlangen, an einem digitalen Kompressionsverfahren für Audio- und Videodaten zu arbeiten, der sogenannten MPEG-Kodierung. Ende 1991 wurde der Standard erstmals veröffentlicht. Patente, die davor oder seitdem angemeldet wurden, sind inzwischen allesamt abgelaufen – somit ist das Format heute frei nutzbar.

MP3 wurde weltbekannt und steht heute geradezu synonym für den Siegeszug der digital gespeicherten Musik. Außer Frage steht, dass dieses und andere Audioformate die flächendeckende Verbreitung von Musik über das Internet überhaupt erst ermöglicht und damit das Musikgeschäft revolutioniert haben. Wer die Anfänge digitaler Musik miterlebt hat, wird sich sicherlich noch an Filesharing-Plattformen erinnern. Diese Plattformen wären nie so schnell gewachsen, hätte es nicht Dateiformate wie MP3 gegeben, die die erforderlichen Datenmengen sehr klein halten. So konnten Download-Server tausende Tracks zur Verfügung stellen, und die Downloadzeit hielt sich auch ohne DSL-Anschluss in Grenzen.

Verlustbehaftete Audioformate

Um voll in die Welt der digitalen Musikformate eintauchen zu können, ist es wichtig, das Grundprinzip der Audiokompression zu verstehen. Zu den verlustbehafteten Verfahren gehören nahezu alle heute verbreiteten Formate wie MP3, AAC, OGG oder WMA. „Verlustbehaftet“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das digitale Audioformat weniger Daten enthält als dasselbe Musikstück auf dem originalen Tonträger. Das ist normalerweise gar nicht weiter schlimm, denn das menschliche Ohr hat ohnehin nur ein begrenzten Hörbereich. Dieses umfasst in etwa den Frequenzbereich von 20 Hertz (Hz) bis 20 kHz. Genau das machten sich die Forscher des Fraunhofer-Instituts zunutze und fanden schließlich heraus: Das menschliche Ohr kann eine bis auf ein Zehntel des Originals komprimierte MP3-Datei nicht zuverlässig vom Ausgangsmaterial unterscheiden.

Kopfhörer von Teufel

Ganz so einfach scheint es dann aber doch nicht zu sein, wenn man Musikpuristen Glauben schenkt. Sie behaupten, es sei sehr wohl ein deutlicher Unterschied vorhanden, auch wenn man ihn nur unbewusst wahrnehme. Nicht bewusst hören heißt also nicht zwingend, dass man die Töne nicht wahrnimmt. MP3-Kritiker bemängeln, dass die Einengung des Frequenzspektrums den Hörgenuss verringere und die damit aufgewachsene Generation gar nicht mehr wisse, wie aufgenommene Musik tatsächlich klingen könne.

Der MP3 folgten schnell andere, teils bessere Formate. Als Napster 2001 schließen musste, waren Musikdownloads in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und schon bald folgten massenweise legale Downloadmöglichkeiten. Einer der bis heute bekanntesten Anbieter für legale Musikdownloads ist der iTunes Store von Apple. Der kalifornische Computer-Riese hat das AAC-Format (Advanced Audio Coding) zwar nicht entwickelt, setzte aber von Anfang an darauf und trug so in großem Maße zu dessen Verbreitung bei.

MP3, AAC, FLAC, WAV und Co. – die wichtigsten Audioformate (4)

Auch heute noch bietet Apple die Songs im iTunes Store standardmäßig im AAC-Format an. Allerdings steht inzwischen mit Apple Lossless auch ein verlustfreies Audioformat zur Verfügung (mehr dazu unten). Eine AAC-Datei bietet bei gleicher Größe mehr Soundqualität als eine MP3-Datei. Wenn du also möglichst viele Musikstücke auf deinem Musikplayer unterbringen möchtest, solltest du überprüfen, in welchem Format die Dateien gespeichert sind. iTunes spielt nämlich auch MP3-Dateien ab, bietet aber zusätzlich die Funktion, diese in das AAC-Format zu konvertieren. Dabei solltest du immer auf die Höhe der Abtastrate achten.

Lesetipp: Dein Speicherplatz ist begrenzt? So wandelst du FLAC in MP3 um.

Die Samplingrate ist bei MP3, AAC und Co. entscheidend

Jedes noch so schöne Musikstück klingt schlecht, wenn die Abtastrate zu niedrig ist. Diese bestimmt, welche Frequenzbereiche beim Abtasten der originalen Datei ausgelassen, also nicht mitkomprimiert werden. Die Abtastrate, oft auch Sampling- oder Bitrate genannt, wird in Kilobit pro Sekunde angegeben. Sie ist ausschlaggebend für die Qualität der Audiodatei. Schon ab 64 kbit/s erreicht man im AAC-Format annehmbare Stereoqualität. 96 kbit/s entsprechen ungefähr UKW-Qualität, und ab 128 kbit/s aufwärts geht es in Richtung CD. Heutzutage bekommt man die meisten AAC-Dateien aber mit 192 kbit/s beziehungsweise 224 kbit/s, im iTunes Store sogar mit 256 kbit/s. Dies entspricht einer sehr guten Klangqualität, zumindest für ein verlustbehaftetes Audioformat.

Bei einer MP3-Datei sieht es etwas anders aus: Hier sind schon Bitraten oberhalb von 128 kbit/s nötig, um eine relativ gute Qualität zu erreichen. Für höherwertige Standardqualität solltest du mindestens 192 kbit/s verwenden. Amazon bietet MP3s in dynamischer Qualität um 256 kbit/s an, während andere Plattformen auch Downloads mit der maximalen MP3-Abtastrate von 320 kbit/s zur Verfügung stellen. Diese besitzen dann einen für MP3-Verhältnisse sehr guten Klang. Den kannst du dir auch als Podcaster zunutze machen. Wenn du zum Beispiel die kostenfreie Software Audacity nutzt, kannst du deine Tonspuren nach der Bearbeitung als MP3-Datei mit einer konstanten Abtastrate von 320 kbit/s exportieren.

MP3, AAC, FLAC, WAV und Co. – die wichtigsten Audioformate (5)

Verlustfreie Audioformate

Willst du wirklich hochwertige Musikdateien haben, dabei aber nicht all deinen Speicherplatz für ein paar digitalisierte CDs opfern, greifst du am besten zu verlustfreien Audioformaten. Diese komprimieren die Daten zwar ebenfalls, lassen aber die vollen Frequenzbereiche erhalten. Die bekanntesten Vertreter sind der von Apple entwickelte Apple Lossless Audio Codec (ALAC), WAV und der frei verfügbare Free Lossless Audio Codec (FLAC). Trotz Kompression ist eine solche verlustfreie Audiodatei nicht gerade platzsparend, doch immerhin lassen sich Dateien so auf rund 60 Prozent der eigentlichen Größe schrumpfen.

Musik-Streaming-Dienste wie Spotify oder Deezer erlauben es mittlerweile, digitalisierte Musik – meist gegen Aufpreis – auch verlustfrei zu hören. Das FLAC-Format bietet sich hierfür besonders an, da es sich mit relativ geringer Rechenpower dekodieren lässt. Dadurch findet es auf vielen Abspielgeräten Verbreitung und hat sich außerhalb von iTunes als Standard im HiFi-Bereich etabliert.

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Fazit: Verlustfreie Formate auf dem Vormarsch

  • Obwohl das MP3-Format längst Konkurrenz von besseren Kompressionsverfahren bekommen hat, ist es nach wie vor das am weitesten verbreitete digitale Audioformat.
  • Alternativen wie AAC oder OGG sind ebenfalls verlustbehaftet, bieten aber sehr gute Klangqualität.
  • HiFi-Puristen setzen auf verlustfreie Formate wie FLAC, WAV oder ALAC. Diese sind einer CD vollkommen ebenbürtig, der Dateiumfang fällt aber nur etwa halb so groß aus.

Titelbild: ©Richard Horvath. Unsplash. Unsplash License
Bild 2: Mike Wren, FLAC logo vector. Quelle: Wikimedia Commons. Lizenz: CC BY-SA 3.0.

MP3, AAC, FLAC, WAV und Co. – die wichtigsten Audioformate (2024)

FAQs

What is the best audio format for sound quality? ›

WAV (Waveform Audio File) retains all the original data, which makes it the ideal format for sound engineers. “WAV has greater dynamic range and greater bit depth,” creative producer and sound mixer Lo Boutillette says of her preferred format. “It's the highest quality,” Berry agrees.

Which is the best recording format AAC MP3 or WAV? ›

WAV typically offers the best audio quality among MP3, AAC, and WAV formats. However, it comes with larger file sizes compared to compressed formats like MP3 and AAC. The choice depends on your priorities – uncompressed quality (WAV) or smaller file size with some compression (MP3, AAC).

What's the difference between common audio file formats like MP3 AAC WAV and FLAC? ›

For music production, use uncompressed audio with high sample rate and bit depth (24 bit / 48 kHz WAV or AIFF) For general listening, choose a high bitrate compressed format (320 kbps MP3, AAC or similar) For critical listening, choose a lossless compressed format (FLAC)

What are the different types of audio file formats? ›

The most common audio file formats are MP3, WAV, and AIFF. Each audio file format has its own advantages and disadvantages. For example, MP3 files are smaller in size and therefore take up less space on your hard drive. However, they are not as high quality as WAV files.

What audio format do audiophiles use? ›

Because it retains all the original audio data, many audiophiles and music enthusiasts use ALAC. It offers a smaller file size than uncompressed formats like WAV or AIFF while maintaining the same sound quality. If you want to archive an audio collection, ALAC is a good option.

Which format is better AAC or MP3? ›

When comparing AAC vs MP3, AAC is generally superior to MP3, especially at lower bit rates where MP3 can sound less clear. Yet MP3 still offers decent quality, especially at higher bit rates, but might not be as crisp as AAC.

Which is best AAC or FLAC? ›

FLAC is the superior audio format in general. Even though AAC can still produce high-quality audio, it lacks FLAC's level of information and clarity.

What's better, WAV or FLAC? ›

So, in terms of FLAC vs. WAV size, FLAC is the winner. However, compatibility isn't an issue with WAV, like it can be with FLAC. You can play WAV files on almost any device and they're compatible with pretty much all media players and types of software, too.

Which format is better FLAC or WAV? ›

Sound Quality

When played back, FLAC files sound identical to the original, uncompressed file. However, WAV files offer the purest sound quality since they're completely uncompressed. This makes them the preferred choice for professional musicians and sound engineers.

What is the most commonly used audio file format? ›

MP3 is the most known file-format, along with ACC (Apples iTunes format) and Vorbis. Other formats are Opus, Musepack, ATRAC and Windows Media Audio Lossy (WMA lossy).

Is FLAC the highest quality? ›

Overall, FLAC is considered the more suitable format because it enables faster streaming and produces higher-quality sound. However, the ultimate choice also depends on several other factors, such as users' specific requirements, the condition of their devices, and the platforms they use for streaming.

Is alac as good as FLAC? ›

ALAC and FLAC are both excellent choices for preserving the highest quality of audio without any loss in fidelity. While ALAC is specifically designed for Apple devices and software, FLAC offers wider compatibility across different platforms.

What are the 4 different audio formats for a computer? ›

Here are seven popular audio file types and some unique differences between them.
  • M4A audio file type. The M4A is an mpeg-4 audio file. ...
  • FLAC. The FLAC audio file is Free Lossless Audio Codec. ...
  • MP3. The MP3 audio file is an MPEG audio layer 3 file format. ...
  • MP4. ...
  • WAV. ...
  • WMA. ...
  • AAC.
Apr 30, 2020

What are the three basic audio formats? ›

  • Uncompressed Audio Format: PCM – It stands for Pulse-Code Modulation. It represents raw analog audio signals in digital form. ...
  • Lossy Compressed Format: It is a form of compression that loses data during the compression process. But difference in quality no noticeable to hear. MP3 – ...
  • Lossless compression:
Jun 14, 2023

What are two of the most common digital audio file formats? ›

Two of the most common audio file formats are the mp3 file format and the WAV file format. Each has a valuable role to play in the world of digital audio.

Is WAV or FLAC better? ›

The most significant difference in FLAC vs. WAV is that the former is compressed, and the latter is uncompressed. FLAC is a compressed file, whereas WAV is technically a perfect copy of the original audio file. People often favor FLAC because it takes up significantly less space on their devices.

What is the highest quality audio format download? ›

Supported by most major devices, FLAC is the main competitor to MP3 when it comes to music - providing you with the full quality of your uncompressed audio at less than half of the file size. FLAC files can also provide a resolution of up to 32-bit, 96kHz - even better than CD quality.

Is FLAC the highest quality audio? ›

A lossless file, the FLAC (Free Lossless Audio Codec) is compressed to nearly half the size of an uncompressed WAV or AIFF of equivalent sample rate, but there should be no “loss” in terms of how it sounds. FLAC files can also provide a resolution of up to 32-bit, 96kHz, so better than CD quality.

Which music quality is best, 128k or 320k? ›

If you're on a bus, or in your car, or some other noisy environment you won't hear all the details in a recording. 128 can be ( a mere comparison only) compared to A C E G ..its like skipping an alphabet in between. So less amount of information hence file size is less but quality is not as good as 320kbps.

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