Hi-Res-Audio: Dieser Musikdienst hat die beste Soundqualität - es ist nicht Spotify (2024)

• Soundqualität kann man anhand der Bitrate messen.
• Einige Musikdienste bieten Songs in einer Qualität besser als CDs an.
• Für Hi-Res-Dateien braucht es spezielle Hardware.

Früher war die Welt einfacher: Es gab CDs im Handel und MP3-Dateien im Internet. CDs hatten eine gute Qualität, MP3s eine mittelmäßige. Da damals vor allen Dingen die Internetzugänge noch nicht so schnell waren, war die Wahl der Datenqualität auch eine Zeit- und Kostenfrage. Inzwischen wird immer mehr Musik gestreamt und Datenübertragungen spielen kaum noch eine Rolle. Es gibt kaum einen Grund, auf Qualität zu verzichten.

Wie berechnet sich die Qualität von Musik-Dateien?

Bildlich muss man sich das in etwa so vorstellen: Ein analoges Audiosignals ist eine sinusförmige Welle mit einer gewissen Menge an Daten (Bits). Je genauer diese abgetastet wird, desto näher kommen wir an das heran, was sich der Künstler einmal dabei dachte, als er sein Musikstück entwickelt hat.

Unser nachfolgendes Bild zeigt euch auf einer Welle, wie unterschiedliche Soundqualität aussieht. Noch schöner zeigt euch das übrigens der Musikstreaming-Dienst qobuz hier auf seiner Webseite.

Stereo-CDs haben eine Bitrate von 1.411,2 kbit/s, das errechnet sich aus der Abtastrate von 44,1 kHz x 16 bit x 2 Kanäle. MP3s in guter Qualität haben eine Bitrate von 320 kbit/s. Spotify bietet im Free-Tarif sogar nur Musikdateien mit einer Bitrate von 160 kbit/s, Deezer Free liegt mit 128 kbit/s noch darunter. Es fällt nicht schwer, nachzuvollziehen, dass bei der Kompression der Daten eine Menge Musik auf der Strecke bleibt.

Master-Qualität, HiFi-Qualität und ... naja, der Rest

Während eine handelsübliche Stereo-CD 44.100 mal in der Sekunde abtastet (daher 44,1 kHz), schaffen High-Res-Audio-Songs derzeit bis zu 192 kHz. Zudem haben diese Dateien nicht 16 sondern 24 (oder sogar 32) bit. Diese Dateien haben letztlich eine Bitrate von 9.216 kbit/s - also ein Vielfaches dessen, was eine CD auf die Waage bringt. Die erhöhte Abtastrate und Auflösung sorgen - entsprechende Hardware vorausgesetzt - für ein Klangerlebnis das technisch mit einer CD nicht erreichbar wäre. Audiophile Spitzenohren schwören darauf, das ist Studioqualität, auch Master-Qualität genannt.

Diese Zielgruppe haben diverse Musikdienste für sich entdeckt und bieten daher für ein paar Euro mehr Dateien mit einer höheren Bitrate an. Nachfolgend findet ihr eine Übersicht der unterschiedlichen Pakete und die entsprechende Dateiqualität.

Soundqualität der einzelnen Musikdienste im Überblick

Welcher Musikdienst hat denn nun die beste Soundqualität?

Und wer ist denn nun der beste Musikdienst wenn es um Soundqualität geht? Ganz einfach lässt sich das nicht sagen. Amazon Music (im HD-Paket), Apple Music (ab Juni 2021), Tidal (Master) und vor allen Dingen qobuz (mit den Studio-Tarifen) bieten aktuell Kataloge mit extrem hohen Bitraten an. Von diesen vier Diensten ausgehend, empfehlen wir in den entsprechenden Katalogen zu stöbern und zu sehen, welcher der Musikstreaming-Dienste den eigenen Musikgeschmack am besten trifft.

Generell gilt: Wer auf hohe Soundqualität setzt, darf keine Angebote mit verlustbehafteten Audioformate kaufen. In unserem Beispiel sind das alle Angebote, die ausschließlich auf MP3, AAC und Ogg Vorbis setzen. Youtube Music und Napster fallen damit generell durch das Raster.

Der Marktführer Spotify fühlt sich von der Qualität der Konkurrenz offensichtlich herausgefordert und hat mit Spotify HiFi ebenfalls einen Hi-Res-Sound-Tarif angekündigt.

Hohe oder sogar beste Soundqualität werdet ihr in den kostenlosen Paketen der Musikstreaming-Dienste nicht finden. Wenn es euch nur um den Preis geht, kommen Youtube Music und Amazon Prime Kunden noch am besten weg.

Warum senken Spotify und Co. manchmal die Soundqualität?

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es gibt gute Gründe, die Soundqualität zu drosseln. Der Branchenprimus Spotify etwa erkennt eure Netzwerkgeschwindigkeit und drosselt im Spotify Free-Tarif die Soundqualität von 160 kbit/s auf 96 kbit/s und im Extremfall sogar auf 24 kbit/s. Seid ihr in schlecht ausgebauten Mobilfunk-Landschaften unterwegs, könnt ihr zumindest noch Musik hören. Diese Einstellungen kann man bei Spotify manuell verändern.

Deezer lässt seine Nutzer ebenso selbst Hand anlegen. In den Einstellungen in der App kann die Klangqualität ausgewählt und angepasst werden. Dort gibt es zum Beispiel den "Ausgeglichen"-Modus, bei diesem wird die Klangqualität automatisch verbessert, wenn eine WLAN-Verbindung besteht. Unter "Benutzerdefiniert" kann man außerdem individueller bestimmen, welche Klangqualität man beim Streaming über WLAN oder übers mobile Netz sowie beim Download/offline hören nutzen möchte. Für weitere Klangeffekte bietet Deezer auch den Equalizer teilt uns Deezer auf eine Anfrage mit.

Welche Geräte unterstützen Hi-Res-Qualität?

• Alle Alexa-fähigen Echo-Geräte (ab 2. Generation), Fire TVs und Fire Tablets.
• Jedes iOS-Gerät mit Betriebssystem iOS 11 oder höher, inklusive iPhones und iPads, die seit 2014 veröffentlicht wurden. iOS-Geräte ohne Kopfhöreranschluss (iPhone 7 und neuer) verfügen über einen Kopfhöreranschluss Adapter, der als kompatibler DAC (bis zu 48 kHz) dient.
• Apple AirPlay unterstützt eine Wiedergabe in HD Qualität.
• Die meisten Android-Geräte, die seit 2014 veröffentlicht wurden, unterstützten die Wiedergabe bis zu 48 kHz.
• Lautsprecher und Kopfhörer mit einem Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz werden für die Wiedergabe von HiFi-Qualität empfohlen. Kopfhörer, die mit dem Hi-Res Logo zertifiziert sind, haben einen noch höheren Frequenzgang (größer als 40 kHz) und eignen sich am Besten für Widergabe von Master-Qualität.
• Die meisten kabellosen Kopfhörer komprimieren den Klang während der Übertragung und können daher keine HiFi-Qualität oder höher unterstützen. Kabellose Kopfhörer, die fortschrittliche Bluetooth-Funktionalitäten, entweder mit den Qualcomm-Standards aptX/aptX HD oder Sony LDAC, verwenden, können die Wiedergabe von Dateien bis zu 24-Bit, 48 kHz unterstützen.

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